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Das letzte Rennen

Roman
Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Gaponenko, Marjana
Verfasserangabe: Marjana Gaponenko
Jahr: [2016]
Mediengruppe: B.Bell.Jug/L.ragazzi
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Inhalt

Ein letztes Rennen - Katastrophe mit Esprit. (DR)
Mit Patenthandel und Immobiliengeschäften hat es der aus Polen stammende Ingenieur Adam Niec in Wien zu materiellem Reichtum und gesellschaftlicher Anerkennung gebracht, seine wahre Liebe gilt jedoch den Pferden im Allgemeinen und dem Kutschenfahren im Besonderen.
Mit beiden Beinen steht Ing. Niec im Leben, was man von seinem Sohn Kaspar, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, nicht behaupten kann. Ein wenig kasperlkomisch, ein wenig Kaspar Hauser fremdelt er mit dem Dasein, das er zu unserer Freude mit seinen feinen Antennen aber ironisch-analytisch zu lesen, moderieren und deuten weiß.
Die Welt gehört den Sonderlingen
Marjana Gaponenko ist eine Großmeisterin im liebevollen Entwurf exzentrischer Charaktere, die uns einen neuen Blick auf die Welt schenken. Originelle Spinner sind bei ihr bestens aufgehoben, Vater und Sohn Niec fallen eindeutig in diese Kategorie.
Weiß man zu Beginn noch nicht so recht, in welche Richtung die Geschichte trabt, treten nach und nach die Motive hervor, greifen ineinander und treiben das Geschehen voran.
Gaponenko öffnet den Blick auf eine versunken geglaubte Wiener Gesellschaft voller Typen und Originale, die sie auch sprachlich wunderbar markiert, und ergänzt die Szenerien bisweilen erhellend pointiert mit einem Außenblick aus englischer oder polnischer Perspektive.
„Wie du mir, so ich Tier.“
Das Leben ist ein eitler Bewerb, für Pferde wie Menschen gelten gleichermaßen die selben Spielregeln - und so gehen sie auch alle an den Start. Während man im Romangeschehen mit den liebevollen Details internationaler Kutschenbewerbe, dem Unterschied zwischen Zweispänner und Tandem oder dem Charakter der Huzulen konfrontiert wird, bildet die noble Gesellschaft selbst die Klammer des Handlungsverlaufes. Am Beginn des Romans steht ein skurriles Rennen der Damen der besseren Gesellschaft in Stöckelschuhen, Hüten und Roben, am Ende ein Herrenrennen als letzter Höhepunkt eines sich abzeichnenden tragischen Geschehens.
Köstlich die Zeichnung eines englischen Pferdekenners (very British!), der für unterhaltsame Konfrontationen und schicksalshafte Wendungen sorgt. Und dann sind da auch noch die Frauen, auf die das gewichtige Getue der Männer weitgehend ausgerichtet ist, das Leben aber nun wirklich nicht einfacher machen. Die Liebe in ihren verschiedenen Facetten kommt nicht zu kurz, immer mit am Start ist aber auch der Tod, der sich in dieser turbulenten Farce zunehmend an die Rampe spielt.
Was Sprache alles kann
Der Plot hat es in sich, was aber am meisten beeindruckt, ist die Kraft der Sprache, in der Gaponenko das Geschehen entwickelt. Ein knapper Dialog, eine schräge Sentenz, die sprachliche Markierung einer Person - auf kleinstem Raum kann Gaponenko ganze Assoziationsketten von der Leine lassen oder gängige Vorstellungen zum Einsturz bringen. Das Alltägliche und das Absurde gehen auch sprachlich immer Hand in Hand und so wächst mit jeder Seite eine Welt voll Nuancen und Verwandlungsmöglichkeiten.
Nichts wird festgeschrieben, Gaponenko hält alles in fortwährender Bewegung und auch ihre Charaktere sind in ständiger wechselseitiger Spiegelung und in Veränderung. Die Motivationen der Figuren lassen sich nicht so einfach ausmachen, was zuerst noch als simple Erbschleicherei erscheinen mag, kann sich sehr rasch in einer breiten Fülle an Motiven auflösen, die Tyrannei eines Übervaters changiert in das Bild eines hilflos Liebenden und der Leser spürt: Oje, wir sind viele. (bn.bibliotheksnachrichten/Reinhard Ehgartner/www.biblio.at)

Details

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Verlag: C.H.Beck
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 73 Männer
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Männer
ISBN: 978-3-406-68955-0
Beschreibung: 365 Seiten
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Sprache: deutsch