Cover von Vakuum wird in neuem Tab geöffnet

Vakuum

Verfasser/in: Suche nach diesem Verfasser Jüliger, Lukas
Verfasserangabe: Lukas Jüliger
Jahr: Juli 2013
Mediengruppe: B.Bell.Jug/L.ragazzi
verfügbar

Exemplare

ZweigstelleStandorteStatusVorbestellungenFrist
Zweigstelle: FS Laimburg Standorte: Jüli Status: Verfügbar Vorbestellungen: 0 Frist:

Inhalt

Annotation: Surreale und existenzialistische Comig-Of-Age-Geschichte, in welcher der Protagonist in den ersten Tagen des Sommers mit einem Mädchen erste Jugendliebeerfahrungen sammelt und gleichzeitig versucht, seinen apathischen Freund Sho aus dessen Gefühllosigkeit zu reißen, während der Ort von einem tragischen Selbstmord gebannt ist.
Rezension: "Ich bin der langweiligste Mensch der Welt!" behauptet der Protagonist von "Vakuum", dem Debüt-Comic von Lukas Jüliger, auf den ersten Seiten der Geschichte. Er erinnert sich an nichts, was ihn ausmacht, an keine Hobbys, keine spannenden Geschichten aus seiner Kindheit, an deren absolutem Ende er gerade steht. Stets hatte er die Freizeit mit seinem besten und einzigen Freund Sho verbracht, der allerdings seit geraumer Zeit an einer drogeninduzierten Psychose leidet: "Post-Psychoblüten-Sho hatte keine Gefühle mehr." Gerade als der namenlose Protagonist selbst Gefahr läuft, in die Leere gesogen zu werden, spricht ihn ein Mädchen an. Mit ihr verbringt er anschließend die ersten Tage des Sommers und trotz ihres ständigen plötzlichen Verschwindens entwickelt sich bald mehr. Ein typischer Coming-Of-Age-Comic, könnte man vermuten: Tatsächlich präsentiert sich der Comic auf den ersten Seiten als solcher, zumindest bis plötzlich ein tragischer Zwischenfall die Langeweile des Handlungsortes durchbricht: Nach einer Vergewaltigung bringt sich Ben, ein Junge aus der Schule, um. Es entsteht ein Vakuum - sowohl in der Handlung, als auch bei den Lesenden. Es geschehen merkwürdige Dinge, die Apokalypse ist nah, niemand weiß, was als nächstes geschieht - doch eigentlich ist es allen egal. Jüliger erzählt eine surreale Geschichte mit großer Sogwirkung, ganz in der Tradition Kellys "Donnie Darko". Sie gewinnt ihre Allgemeingültigkeit nicht nur durch die schlichte Sprache und die kafkaeske Atmosphäre - auch auf der Bildebene werden Lesende von den karg wirkenden, detailreichen Schraffuren erfasst. Das Authentizität erzeugende Hand-Lettering - vom Erzähler in einer schulisch anmutenden Schreibschrift, dagegen in der direkten Rede in einer unregelmäßigen Blockschrift - fügt sich nahtlos in das bedrückend kolorierte, abstrakte Bild. Bild und Text sind direkt und vielschichtig, sensibel und verstörend; auch wenn vieles daran vielleicht nicht verständlich ist, werden Lesende die Geschichte begreifen und die Leere miterleben. Jüliger ist mit "Vakuum" zweifelslos ein Meisterwerk des deutschen Comics gelungen. (1000 und 1 Buch/Ludwig Breuer/www.biblio.at)

Details

Suche nach diesem Verfasser
Verlag: Reprodukt
opens in new tab
Systematik: Suche nach dieser Systematik 72 Comic
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Comic
ISBN: 978-3-943143-15-7
Beschreibung: 128 ungezählte Seiten
Suche nach dieser Beteiligten Person
Sprache: deutsch